Regionsoberliga OstsachsenTBSV Neugersdorf 1. – Radeberger SV 2. 37:37 (15:13) – „Punkt verloren… oder am Ende doch gewonnen !?“
Zu Gast war die zweite Mannschaft der Bierstädter aus Radeberg, welche mit einem klaren Sieg gegen Cunewalde 2. im Gepäck anreiste und auch natürlich aus dem Oberland etwas mitnehmen wollte. Nach dem durchaus enttäuschenden Remis in Pulsnitz, wollte der TBSV selbst natürlich den Sieg erringen. Es sollte jedenfalls wieder eine äußerst spannende Partie folgen.
Mit einer aufmerksamen und geduldigen Spielweise kam der TBSV richtig gut in die Partie, man fand Lösungen um die bewegliche und kompakte Abwehr der Radeberger zu knacken und gestaltete die Startphase sehr positiv (6:3). Einzig in der Abwehr, vor allem auf der rechten Seite hatte man mit ständigen Kreuzungen und Durchbrüchen an den Kreis so seine Probleme. Hauptakteur des RSV war Jan Schulz. Glücklicherweise war aber Stefan im Tor top in Form und auch der Pfosten war den Gästen zu oft im Weg. Daher konnte man sich die Bälle sichern und mit viel Tempo und Energie ein paar einfache Tore erzielen, allen voran Tim Stanke, aber auch der Rückraum mit Konrad und Johannes auf Mitte ließen den Ball im Netz zappeln. 5 Tore Vorsprung nach 20 Minuten. So ein Polster war aber wohl Ansporn für die Gäste, sich zu berappeln und bis zur Pause wurde das Angriffsspiel des RSV immer zwingender auf den besagten Schulz zugeschnitten, welcher noch 5 mal traf. Mit einem knappen 15:13 ging es in die Pause.
Obacht Männer, wäre wohl passend gewesen, um die TBSV-Spieler für die 2. Halbzeit aufzurütteln. Klar, der Angriff passte soweit, doch waren da noch einige Punkte die zu verbessern waren, vor allem die Chancenverwertung vom Kreis. Da mussten die Zuspiele besser verwertet werden, auch wenn die Gegner hart am Mann stand. In der Abwehr mussten die Lücken geschlossen werden, um zu schnelle Gegentore zu vermeiden.
Sehr temporeich und mit ordentlich Tordrang begannen beide Teams die 2. Halbzeit (8 Tore in 5 Minuten). Für sich optimal nutzen konnte das der TBSV. Und es gelangen ein paar wirklich sehenswerte Treffer durch Marko, Usiel und Tim aus dem Rückraum und von Außen. Natürlich funktionierte das nur, weil die Abwehr stabiler war und Stefan ein paar freie Würfe parierte und den Ball schnell ins Spiel brachte. Doch auch dem TBSV war nun der Pfosten im Wege, und in einer Unterzahl-Situation musste man leider 3 zu schnelle Gegentore in Kauf nehmen. Bis zur 45. Minute hielt sich der 4-Tore-Vorsprung. Danach hatte Radeberg eine Auszeit nötig, welche allerdings keine Wirkung zeigte. Der nachgerückte Nick Düring am Kreis machte eine kraftintensive Partie und holte Strafwürfe heraus oder traf selber. Weiterhin 5 Tore Plus und nochmal Auszeit der Radeberger. Die letzten 9 Minuten muss ich ehrlich gesagt so sachlich wie möglich formulieren. Denn die Gäste hatten sich vorgenommen mit einer sehr offensiven Deckung das Spiel des TBSV intensiv zu stören und Fehler zu provozieren. Leider gelang es, leider viel zu gut. Noch hatte man ein Plus, Stefan schnappte einen Strafwurf weg und auch die Unterzahl überstand man gut. Aber nach dem eigenen Time-Out wurde man mit 3 Toren bestraft und plötzlich stand es Remis. Förmlich angefixt vom Torerfolg rissen die Gäste nun bei jeder gelungenen Aktion die Arme in die Höhe, und auch ein paar Entscheidungen der Unparteiischen sorgten für Unmut, allerdings auf Seiten Neugersdorf`s.
Eine aufmerksamere Spielweise im direkten Eins-Eins war nötig, und den Zug zum Tor musste man beibehalten, da sonst Zeitspiel drohte. Nach dem Rückraum-Hammer-Toren von Anton übernahm aber Radeberg nun durch 2 zu einfache Tore über die Abwehrmitte die Führung, Marko Komassa bekam zuvor noch eine weitere Zeitstrafe, und der letzte Angriff der Partie hatte der TBSV gegen sich, Toregarant Schulz machte den vermeintlichen Siegtreffer der Gäste (36:37). Allerdings hatte RSV-Spieler Zimmermann schon das Spiel für sich beendet und hinderte 4 Sekunden vor Schluss den Neugersdorfer Anwurf. Anwurf behindert, also direkt Rot für den Radeberger und Strafwurf für Neugersdorf. Mit seinem 10. Tor, und einer beachtlichen Nervenstärke, verwandelte Tim Stanke den Siebenmeter und sicherte zumindest einen Punkt.
Unentschieden, schon wieder… Punkt verloren oder doch gewonnen? Die Meinungen ging wahrscheinlich auseinander, aber dieses Mal kam man letztendlich wohl mit einem blauen Auge davon. Leider wurden durchaus Defizite gegen sehr offensive (oder auch manndeckende) Abwehr-Formationen deutlich. Insgesamt war es für diese Spielklasse eine sehr temporeiche, intensive und sehenswerte Partie. Mit unglaublich viel Spannung am Ende, welche aber durchaus vermeidbar war. Ich hoffe das man sich mit der Thematik der Schlussphase mal beschäftigt, und einen sicheren Vorsprung ins Ziel bringen kann. Aber das obliegt dem Trainerteam und natürlich den Spielern selbst, denn physisch ist man absolut gewappnet für solche Spiele und Situationen, doch muss man auch mental bis zur 60. Minute wach und aufmerksam genug sein.
Nächste Woche in Görlitz kann alles wieder ganz anders und viel besser aussehen, im Spiel gegen das KOWEG Juniorteam.
Es waren aktiv: O. Krannich, St. Twork (Tor) T. Trodler, S. Bürger, N. Schlapmann 2, T. Stanke 10/5, M. Komassa 5, K. Mai 7, M. Rauch , N. Düring 3, U. Isenschmied 2, A. Bayer 3, J. Franze 5
Bank: M. Bastisch, Th. Bruckmann-Klippel
P. S. Vom Schreiberling:
Ich hoffe, meine Kritik nimmt mir niemand übel, aber ich möchte ehrlich gesagt, keine Schönschreiberei betreiben.