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Überraschung misslungen: TBSV – Görlitzer HC II

Überraschung misslungen: TBSV – Görlitzer HC II

Dreieinhalb Monate waren es. Dreieinhalb Monate nachdem die Saison 2021/22 unterbrochen wurde. Dreieinhalb Monate ohne Spiel. Am Samstag den 26.02.2022 war es dann aber endlich wieder soweit. Die Handballschuhe durften geschnürt, die Tasche gepackt und wieder Wettkampfluft geschnuppert werden.

In heimischer Halle war die Auswahl der zweiten Mannschaft des Görlitzer HC zu Gast und es wurde um das Weiterkommen in der zweiten Runde des HVS-Landskron-Pokal gespielt. In der ersten Runde zeigten die Neugersdorfer Damen in einer herausragenden Leistung und einem unbändigen Kampfgeist einen Sieg nach Verlängerung gegen die Verbandsligavertretung des HC Neustadt-Sebnitz. Der Gegner heute, ebenfalls Verbandsligist, reiste mit einer gewissen Anzahl an Spielerinnen der ersten Mannschaft an, welche in der Mitteldeutschenliga beheimatet ist. Dennoch wollte man zeigen, was in der Mannschaft steckt und ein ebenso beherztes Auftreten an den Tag legen.

Die heimische Bank war mit 13 Spielerinnen gut besetzt, jedoch musste auf Grunde der Bestimmungen sowie von Verletzungen auf einige Damen verzichtet werden. Darunter auch auf unsere wichtige Stütze Katharina Rothenburger.

Das Spiel begann mit Zuversicht, doch war allen von Beginn an bewusst, dass es ein hartes, körperbetontes und vor allen laufintensives Spiel werden würde. Bereits ab dem ersten Angriff der Gäste aus Görlitz war die eigene Abwehr gefordert und die Damen zeigten, dass sie es mit dem Gegner aufnehmen wollen und können, wodurch ein schneller Ballgewinn möglich war. Dieser konnte allerdings nicht genutzt werden und so blieb es beim Null zu Null. Zweiter Angriff, gleiches Bild. Der Ball wurde erobert, aber die erste und zweite Welle funktionierte nicht und wieder konnte die Arbeit hinten nicht mit einem Tor belohnt werden.

So dauerte es bis zur dritten Minute, bis Marcela Bretschneider das erste Tor der Partie erzielte. Die folgenden Minuten waren besonders durch eine überragende Anne Leitner im Tor geprägt, welche ein ums andere Mal die Görlitzer Wurfversuche vereitelte. Allerdings lag das Manko des Neugersdorfer Spiels im Angriff. Zwar konnte durch einen 7-Meter-Wurf in der neunten Minute das Ergebnis auf 2:0 erhöht werden, aber die Trainer zeigten ihre Unzufriedenheit und nahmen bereits kurz danach die erste Auszeit der Partie.

Infolgedessen gab es allerdings nicht die erwünschte Verbesserung. Das eigene Angriffsspiel war zu zögerlich und statisch, sodass die Gäste wenig gefordert und ihnen so die Möglichkeiten geboten wurde, besser ins Spiel zu finden. So erzielten sie nach 16 Minuten und den Stationen 3:1 und 5:4 den Ausgleich zum 5:5. Es wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches bis zur Halbzeit zu einer drei-Tore-Führung für Görlitz und einem Spielstand von 11:14 führte.

Die Ansprache der Trainer in der Halbzeit zeigten Lob für die Laufbereitschaft der Mädels im Rückzugsverhalten, jedoch auch deutliche Worte zum fehlenden Durchsetzungsvermögen im Angriff und dem fehlenden Mut, die sich ergebenden Lücken gnadenlos zu nutzen.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Görlitz nutzt jeden Fehler der Damen in gelb und durch leichte Tempogegenstöße wurde der Abstand immer größer. Nach 35 gespielten Minuten und drei Toren in Folge durch den Gast zum 13:19, sah sich das Duo Brocksch/Scholze zu einer weiteren Auszeit gezwungen. Die eigenen Fehler häuften sich, der Angriff war zu durchschaubar, wodurch keine Bewegung in die gegnerischen Reihen gebracht wurde. Eigene Tormöglichkeiten blieben aus. So zogen die Auswahl des Görlitzer HC über 13:21, 14:23 und 17:30 davon, bis bei einem Stand von 20:34 das Spiel mit einem 7-Meter von Görlitz endete.

Die Damen aus Neugersdorf konnten an diesem Tag, ihre in der Vergangenheit gezeigten schnellen und taktisch klugen Spielweise nicht unter Beweis stellen. Die lange Phase ohne Training und vor allen Spielpraxis zeigt sich am heutigen Tag, jedoch sind bis zur Wiederaufnahme des regulären Ligabetriebs noch vier Wochen Zeit, in welcher die Mannschaft zu alter Stärke zurückfinden kann. Positiv hervorzuheben ist die Abwehrarbeit und vor allen der hohe konditionelle Aufwand im Rückzug.

Es spielten: Mireen Stachowski (1), Lisa-Marie Schäfer (1), Kimberly Menofs (2), Lea Thiel, Jasmin Hänsel (2), Jara Schellenberger (2), Marcela Bretschneider (8), Josefin Kayser, Michelle Choritz (1), Josephine Liebscher (3), Anne Lautenbach (2), Tor: Anne Leitner, Joanne Halahija (Angaben laut Spielprotokoll)

Mireen