Das Spitzenspiel stand an, die bisher unbesiegten Teams standen sich zur Standortbestimmung in der Liga gegenüber. Mit einer konzentrierten Vorbereitung machten sich die Damen heiß auf intensive 60 Minuten.
Und man kann es vorwegnehmen, die 1. Hälfte war definitiv hochklassig. Tempo, Physis, Kampf, Engagement in Defensive und Offensive waren beiderseits deutlich zu sehen. Alle Neugersdorfer Spielerinnen hatten, vor allem defensiv gleich den nötigen Zugriff, was es auch für Joanne im Tor leichter machte, die nötigen Bälle zu parieren. Dem durchaus hohen Spieltempo war es aber auch etwas geschuldet, das ein paar Ballverluste hinzukamen. So wechselten sich die Gegnerinnen stets ab, was den Spielstand betraf (7:8, 8:8, 9:8 etc.). Und auch offensiv zeigte der TBSV immer wieder seine Stärke, vor allem aus dem Rückraum. Und trotz einiger Stoff-Tests, sprich ordentlichem Zupacken der Radebergerinnen, kam vor allem Katharina gut zurecht und erzielte wichtige Tore. Einen höheren Vorsprung vermied aber meist die RSV-Torfrau. So gingen sehr spannende und knackige 30 Minuten mit einem knappen Plus für Neugersdorf aus, und man ging mit 15:16 in die Kabine.
Es sollte ein hartes Stück Arbeit werden, sprich eine Bewährungsprobe für die TBSV-Damen. Und auch wie der Gegner weiterspielt, konnte man nicht ganz genau einschätzen. Aber mit weiterhin bestem Zusammenhalt, Einsatz und Mut wollte man in die 2. Hälfte gehen.Radeberg wechselte die Torhüterin, was mitunter eine Art „Gamechanger“ werden sollte. Denn Sie strahlte eine enorme Präsenz aus, hielt freie Bälle und auch einige aus dem Rückraum. Ihre Schwächen erkannte man leider nicht vollends.
Insgesamt spielten die Radebergerinnen nun wesentlich länger Ihre Angriffe aus, und beschäftigte die Abwehr zunehmend. Und es entstanden dann die Lücken, und ja, auch kam man mal zu spät, dass aber die ein oder andere Abwehraktion insgesamt ziemlich hart bewertet wurde, war teils unverständlich. War doch die gesamte 1. Halbzeit genauso geführt worden. Daher musste der TBSV folglich fünfmal in Unterzahl spielen. Das spielte den Radebergerinnen sichtlich in die Karten, denn wenn sie nicht per Gegenstoß zum Torerfolg kamen, konnten sie halt Ihre Überzahl effektiv ausspielen. Mit erst 3 und später bis zu 6 Toren gab man das Spiel etwas aus der Hand. Die heimischen Fans hatten mit Ihrer Unterstützung auch einen Anteil daran, dass die Aktionen leichter fielen. Außerdem wurde mit einer zeitweiligen 5:1-Deckung die Stärke von Katharina unterbunden. Das Wechsel-Rondell im Neugersdorfer Tor war am Ende leider auch nicht wirksam, aber daran lag es nicht. Mit letzter Power und sehenswerten Toren schossen sich die TBSV-Damen bis zum Schluss teils auch den Ärger von der Seele. War man doch am Ende nicht immer ganz zufrieden mit der eigenen Wurfauswahl. 31:25 siegten die weiterhin ungeschlagenen RSV-Frauen, und ließen so die Neugersdorfer Serie reißen, doch man konnte sich erhobenen Hauptes bei den mitgereisten Fans bedanken. Trainerin Aline meinte es wäre halt auch nicht ganz so tragisch, und gegen den stärksten Gegner zu verlieren ist eher zu verschmerzen, als gegen einen Tabellenletzten. Denn immerhin war man fast 40 Minuten absolut auf demselben Level, und ohne das verminderte Tempo der Radebergerinnen hätten die TBSV-Damen am Ende vielleicht mehr Luft gehabt.
Es gibt nun 6 Tage Zeit zu verschnaufen, im Training zu analysieren, bis die Kamenzer im Oberland auf der Platte gegenüberstehen.
- L. Krannich (Tor)
- J. Halahija (Tor)
- A. Hoffmann (Tor)
- K. Penter – 1
- D. Förster – 5
- M. Thomas
- K. Rothenburger – 9/1
- R. Fügner
- A. Wünsche
- H. Barth
- M. Bretschneider – 3
- D. Franze
- L. Schulz – 7
- P. Bürger
- C. Fensch
Bank
- A. Prange
- S. Sohr
