Die handballerische Pause war endlich vorbei, und es kam eine schlagkräftige, junge Truppe aus Rietschen ins Oberland. Damit stand die nächste sehr schwere Aufgabe bevor. Da dem TBSV wichtige Spieler fehlten, mussten zudem einige nicht ganz fitte Akteure auf die Platte. Unterstützung kam durch Routinier Marko Reimann, Neuzugang Matthias Koksch und Torhüter Philipp Rößler, die das Team ergänzten.
In den ersten Minuten ging es abwechslungsreich hin und her, und dank flexiblen Angriffsspiels konnte der TBSV einige Lücken in der Abwehrarbeit schließen. Das Spieltempo der Gäste war wie erwartet hoch. Bis zur 20. Minute waren jedoch erneut Ballverluste im Neugersdorfer Spiel prägend, und Rietschen konnte sich erstmals mit drei Toren absetzen. Das nötigte die Bank zur Auszeit, in der Spielertrainer H. Janocha deutliche Worte fand.
Mehr Ballsicherheit nach Paraden von Wolfram Frieske oder Ballgewinnen war wichtig, um überhaupt zu eigenen Abschlüssen zu kommen. Leider war die Treffsicherheit aller Neugersdorfer nicht wie gewünscht – unabhängig von der Position wurde zu viel liegen gelassen. So erzielte man bis zur Pause lediglich sieben Tore. Die Gäste hingegen nutzten ihre Konter und schnellen Gegenstöße konsequent und führten mit sechs Toren Vorsprung.
Um noch positiv in den Spielverlauf eingreifen zu können, musste man vor allem die vermeidbaren Fehler deutlich minimieren.
Mit einem sehenswerten Tor von Wolfgang Knieß am Kreis wurde die zweite Halbzeit eröffnet – leider für viele Minuten der einzige Lichtblick im TBSV-Spiel. Denn seltsamerweise nahm Rietschen nach nur zwei Minuten eine Auszeit, die bis in den vorderen Hallenbereich lautstark zu hören war. Offenbar war das genau der Impuls, den die Gäste brauchten.
Quälende 17 Minuten ohne eigenes Tor, begleitet von vielen unvorbereiteten und unkonzentrierten Aktionen, folgten. Zwar zeigte der TBSV immer wieder ein gutes Rückzugsverhalten, doch Rietschen war clever genug, selbst aus schwierigen Situationen Kapital zu schlagen. So sammelte Neugersdorf mehrere Zeitstrafen, und in der 48. Minute musste Thomas Blahut nach einem Foul mit der roten Karte vom Feld.
Mit zunehmender Spielzeit stieg auch der Unmut über die Entscheidungen der Unparteiischen – was jedoch eher ablenkte und die eigene Leistung zusätzlich beeinträchtigte. In einer letzten Auszeit wurde wohl die Strategie zur Schadensbegrenzung besprochen. Immerhin gelangen in den letzten fünf Minuten noch fünf Tore, doch das änderte nichts am klaren Sieg der „Stählernen“ aus Rietschen.
Ein großes Lob verdiente sich Wolfram Frieske, der mit mehreren starken Paraden Schlimmeres verhinderte und maßgeblich dazu beitrug, dass Rietschen „nur“ 26 Tore erzielte.
Klar kann man gegen einen Zweitplatzierten mit Aufstiegsambitionen verlieren – auch deutlich. Entscheidend ist aber immer das Wie. Eine gute Viertelstunde ohne eigenen Treffer war eindeutig der Genickbruch dieser Partie. Offensiv geschwächt und mit durchschnittlich nur 21 Toren pro Spiel lässt sich heutzutage kaum noch ein Sieg erringen – außer man stellt ein Abwehrbollwerk sondergleichen. In der kommenden Woche gilt es, vieles besser zu machen, wenn man gegen den direkten Tabellennachbarn aus Königsbrück antritt. Viel Erfolg dafür!
Es spielten:
- H. Janocha (Tor)
- W. Frieske (Tor)
- P. A. Rößler (Tor)
- H. Hahn
- S. Bürger
- M. Reimann – 2 Tore
- F. Randig
- D. Marschall – 1 Tor
- M. Koksch – 3 Tore
- L. Stange – 3 Tore
- W. Knieß – 2 Tore
- M. Friedrich – 2 Tore
- T. Blahut – 2 Tore / 1 Siebenmeter
- F. Zieger
- V. Randig
- J. Rauch
