Beim Anwurf um 18:30 hätte wohl noch keiner erwartet, das am Ende die letzten Sekunden, diese Partie mit einer undurchsichtigen Situation enden sollten, und vielleicht mit Hilfe von technischen Mitteln besser aufgelöst hätten werden können. Aber gab es nicht und so galt die Entscheidung der Schiedsrichter.
Der Spielbeginn der ersten Partie der TBSV-Männer gegen den Vorjahres-Meister der HVO Cunewalde 2.,war geprägt von ungünstiger Sonneneinstrahlung (das hat wohl an der Seifhennersdorfer Halle niemand vermisst). Dennoch entwickelte sich die erwartet schwierige Auftaktpartie für Neugersdorf. Man war konzentriert, wach und gut auf den Beinen, doch musste sich die Abwehr dem druckvollen Spiel in den Kleingruppen und stetigen 1:1-Aktionen in die Tiefe fügen. Schnell war der Gast dauerhaft in Führung. Einzig Olli im Tor hatte was dagegen das der Rückstand größer wurde und parierte mehrmals. Seine Vorderleute hatten im eigenen Angriff noch Mühe die ziehlführenden Würfe abzufeuern. Anteil hatte daran aber auch die kräftig zupackende Gäste-Abwehr sowie der HVO-Torhüter. Ein frühes Time-Out des TBSV brachte dann durchaus Besserung, man hatte etwas mehr Spielanteile, auch weil in der Offensive mehr funktionierte.
Der Rückstand blieb aber bestehen. Denn die Gäste ließen es sich nicht nehmen, nachträglich auch noch den erfahrenen Daniel Kästner auf die Platte zu bringen, der sofort seine Fähigkeiten einbrachte. Eine beiderseits torlose Phase zeigte wie stark die Defensivarbeit vom TBSV und dem HVO waren, demzufolge blieb man mit 4 Toren hinten dran und ging mit 11:15 in die Pause.
Mehr Effizienz im Angriff musste kommen, um doch noch mal richtig in das Spiel zurück zu kommen. Dazu eine weiterhin präsente und intensiv arbeitende Abwehr, mit Olli als Rückhalt sollte die Basis für die 2. Halbzeit sein.
Das der Gast das Level weiterhin hoch halten wollte, bekam ich am Ende der Pause mit, als der Cunewalder Trainer seinem Team einbläute, bloß nicht an Tempo und Druck auf den TBSV zu sparen. Wurde sichtbar umgesetzt, denn die richtigen Lösungen fand Neugersdorf noch nicht, was bis zur 36. Minute nun zu schon 6 Toren Rückstand führte. Ein wichtiges Time-Out folgte.
Denn anschließend gab es quasi den Start eines Comebacks in die Partie. Eine 6:1-Serie (3 Tore in Folge von Tim Stanke) sorgte nun für Spannung in dieser Partie. Denn selbst die Auszeit der Gäste verpuffte, und nun suchte Cunewalde nach den richtigen Lösungen um die eigenen Fehler zu korrigieren. Oliver Krannich im Tor wurde nun quasi zum Game-Changer, indem er von allen Positionen aus ein paar absolut großartige Paraden auspackte. So glückte der 20:20-Ausgleich. Dennoch kostete es die Feldspieler insgesamt auch mental etwas Kraft bis dahin gekommen zu sein, und leistete sich ein paar zu leichte Fehler. Konsequent bestraft wurden diese und wieder war man mit 3 Toren zurück. Das versprach beiderseits einen wahren Krimi, und alle Aktiven beteiligten sich intensiv daran. Das letzte Time-Out des TBSV war nochmals wirkungsvoll und zweieinhalb Minuten vor Ende stand es nochmals 27:27 und kurz vor der Schlussminute dann 28:28. Der Gäste-Trainer schlich dann fast 20 Sekunden lang mit der grünen Karte umher, doch seine Spieler boten keine Zeit sie zu legen und die Auszeit zu nehmen. Ein letzter Freiwurf und die folgende 1:1-Aktion vom starken Cunewalder Kaiser brachten das 28:29. Und dann das schon erwähnte Sekunden-Drama. Der Ball kam aus dem Tor heraus an den Anwurfkreis, der Ball ging weiter ins Mittelfeld auf etwa 10 m und von dort der Wurf ins Tor. Ausgleich. Nein, denn die Schiedsrichter zeigten nach Absprache an, dass der Ball bzw. Anwurf wohl nicht frei gegeben war und so der Angriff nichtig war. Tumult am Mittelkreis, und Diskussionen. Am Ende forderte das Kampfgericht die endgültige Entscheidung der Unparteiischen ein, und diese beendeten die Partie offiziel. Sieg Cunewalde.
So stark zurück gekommen und die Cunewalder in den letzten 20 Minuten mit viel Power, Einsatz und eigens erzeugter Euphorie an den Rand des Punktverlustes gebracht. Selbst die Zuschauer auf den Rängen holte man in der stärksten Phase bis zum Ausgleich mit zurück in die Partie, um sich dann durchaus bitter und unverdient um einen Erfolg zu bringen. Das ist Sport. Die Emotionen legten sich und die Neugersdorfer waren zwiegespalten anhand des Endresultates. Sich nach teils 6 Toren Rückstand aber noch einmal so zurück ins Spiel zu holen, und im Stile eines Baron Münchhausen selbst aus dem handballerischen Sumpf zu ziehen, verdient Respekt und daraus sollte man die Kraft und Überzeugung für die kommenden Spiele ziehen. Absoluter Vorteil des TBSV Neugersdorf ist außerdem, das man quasi eine personifizierte Versicherung im Tor stehen hat, denn auf welchem Level Oliver Krannich gleich im ersten Spiel performte, war schon enorm stark, was auch von allen Zuschauern und Beobachtern bestätigt wurde.
Kommende Woche geht’s gleich an die Landesgrenze zum gefürchteten Gegner Sagar.
Es waren aktiv: O. Krannich, St. Twork (Tor)
T. Stanke 8/3, J. Franze 2, A. Bayer 3, K. Mai 4, F. Wießner 1
N. Düring 5, U. Isenschmied, E. Stanke 1, L. Schiele, Ph. Kumpf,
P. Röttig 3
Bank: M. Bastisch, Th. Bruckmann-Klippel