Verbandsliga OstTBSV Neugersdorf 1. – ESV Dresden 32:34 (16:18) – „Punktgewinn wäre verdient gewesen!“
Angesichts der Überschrift, des Ergebnisses und einer hohen Tore-Anzahl ist denke ich mal zu erkennen, das die TBSV-Frauen gegen die starken „Ballier-Elfen“ aus Dresden eine eindrucksvolle Partie boten, wie so oft, gegen scheinbar sehr starke Gegner.
In einer sehr mollig warmen Halle ging es wirklich rasant los. Beiderseits hohes Spieltempo sorgte für eine erste Torflut. Und der ESV war vielleicht überrascht, das die TBSV-Frauen so gnadenlos mitzog und mit viel Druck auf die Abwehr zuging. Das die Abwehrreihen da noch nicht die entsprechende Ordnung haben konnten, war ein Indiz dafür. Auch ein erster Rückstand konnte dank überzeugender Würfe von allen Positionen ausgeglichen werden. Die Gäste handelten und wechselten im Tor. Schon nach 20 Minuten war klar, das sich die Gäste um die Routiniers Kammel, Eberling und Kalinauskaite hier schwer taten und mit 4 Toren den Vorsprung nicht höher ausbauen konnten. Basis dafür waren sehr starke Paraden von Torfrau Joanne Halahija, die einige kleine Scharten in der Abwehr ausmerzte. Denn immerhin blieb man auch dank viel Einsatz und Kampf fünf Minuten lang ohne Gegentor, und kam selber immer wieder bis auf den Anschlusstreffer heran. Doch das man im absoluten Tempospiel hin und wieder eingebremst wurde, lag auch an der Kombination aus einer stabiler stehenden ESV-Abwehr und vor allem der Torfrau, die leider einige Würfe parierte. Ein 16:18 zur Pause ließ dennoch die Hoffnung auf einen Punktgewinn aufrecht.
Für die Halbzeit galt, Luft schnappen, Kräfte sammeln und mental wach bleiben. Viel pushen brauchten die Trainer nicht, denn es war eine energiegeladene Stimmung im Team, die eine Chance sahen, was zählbares zu holen.
Wohl mit einigen Frust, über die eigene Leistung, machten die Gäste jetzt mächtig Druck und schalteten einige Gänge hoch. Und ja, es ergab sich ein 5-Tore-Rückstand, weil man leider ein paar Chancen zu viel vergab und Dresden im Gegenstoß gnadenlos verwandelte, doch eindrucksvoll holten sich die TBSV-Frauen selber aus diesem Tief heraus. Mit mehr Ballsicherheit, viel Überzeugung und sehr sehenswerten Treffern minimierte man den Rückstand auf 25:26 . Das missfiel der Gäste-Bank und es gab logisch folgend die Auszeit. Kurz danach legte Neugersdorf die grüne Karte, auch weil es 2 schnelle Gegentore gab. Noch immer war das Tempo hoch, und Neugersdorf ließ sich nicht abschütteln. Das nagte an der Effektivität des ESV. Nicole parierte oder das Torhgehäuse war auf Seiten des TBSV. Und auch die Zeitstrafen spielten dem TBSV in die Karten, ebenso wie die rote Karte für Kalinauskaite, die bis dahin 8 Tore erzielt hatte. Es gelang noch einmal auf ein Tor heran zu kommen (32:33). Nur der Ausgleich blieb aus, denn das hätte den Gegnerinnen vielleicht den Stecker gezogen. Die Kräfte schwanden nun etwas, und man musste bei der ein oder anderen Abwehraktion, dem Tribut zollen. Das 32:34 für Dresden, war angesichts einer Unterzahl bis Spielende, der Schlusspunkt. Denn in Überzahl betrieb der ESV nun zeitraubendes Ballbesitz-Spiel und konnte sich sogar noch einen vergebenen Strafwurf leisten. Ende. 32:34.
Allerhöchsten Respekt an die Frauen des TBSV !!! Diese Partie war auf hohem Verbandsliga-Niveau, was Tempo und Einsatz anging. Den meisten Eindruck hat aber das TBSV-Team hinterlassen. Denn alle Spielerinnen waren engagiert, motiviert und gingen an und über Ihre Grenzen. Ein Punkt oder sogar ein Sieg wären verdient gewesen, doch was noch nicht ist, kann ja noch werden, und vielleicht entscheidet man dann in der Rückrunde solche Partien für sich. Das Trainerteam kann auf solche Leistungen und die Spielerinnen stolz sein, und auch die Zuschauer waren durchweg begeistert von dieser Knaller-Partie. Kräfte sammeln, diese Leistung und das Feeling dazu am besten mental konservieren, um es dem Spitzenreiter Heidenau kommende Woche genau so schwierig zu machen. Dafür maximalen Erfolg.
TBSV spielte mit: J. Halahija, N. Liebscher (Tor)
Jette Schellenberger 5, K. Penter 3, M. Bretschneider 5, D. Förster 8/4
D. Franze, K. Rothenburger 4, L. Schulz 5, A. Wünsche, M. Thomas 2
Bank: S. Scholze, M. Brocksch