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Spielbericht

HVS Landskronpokal: Das Geisterspiel vor Halloween

HVS Landskronpokal: Das Geisterspiel vor Halloween

TBSV Neugersdorf- HC Neustadt-Sebnitz 38:35 n.V. 30:30(15:17)

Einen Tag vor Halloween trafen die Damen des TBSV Neugersdorf in der ersten Runde des HVS Landskronpokals auf die Verbandsligavertretung des HC Neustadt-Sebnitz. Das Wort Geisterspiel traf jedoch nur auf die leeren Ränge im FSZ Oberland zu, die Partie selbst lud zu keiner Zeit zum Gruseln ein, sondern hielt das, was man sich gemeinhin von einem typischen Pokalspiel verspricht.

Trainer Michael Brocksch, ohne seinen kongenialen Sidekick Scholle, der auf Grund einer Verletzung die heimische Wohnzimmercouch hütete; alles Gute an dieser Stelle; konnte personaltechnisch aus dem vollen schöpfen, aus dem vollen Jerseykoffer, hatten sich doch gleich mehrere Spielerinnen krankheits-oder verletzungsbedingt für das Spiel abgemeldet. Gute Besserung auch an die Damen von hier aus. Dafür feierte Joanne Halahija nach langer Verletzungspause ihr Comeback im Tor.

Auch die Gäste aus Neustadt reisten nicht in Bestbesetzung an, gingen dennoch als Favorit in dieses Spiel.

Und den Respekt vor dem höherklassigen Gegner merkte man den Gastgeberinnen in den ersten Spielminuten an, zu viele technische Unzulässigkeiten und damit verbundene Ballverluste luden den Gast zu Tempogegenstößen ein, die sie jedoch nicht konsequent genug nutzen, und somit die Chance vergaben, gleich zu Beginn der Partie für klarere Verhältnisse zu sorgen.

Eine Auszeit nach neun gespielten Minuten brachte die erhoffte Besserung in die Angriffsbemühungen, es entwickelte sich jetzt ein Spiel auf Augenhöhe mit sehenswerten Kombinationen und feinen Torabschlüssen auf beiden Seiten. Vom Anfangsrespekt war nun nicht mehr viel zu spüren, im Gegenteil, immer selbstbewusster suchten die TBSV Damen den Abschluss und gingen folgerichtig in der 21. Spielminute durch Jara Schellenberger erstmalig in Führung.

Etwas zu viel Selbstbewusstsein gepaart mit überhasteten Würfen sorgten dann aber auch dafür, das sich die Neustädterinnen die Führung zurückerkämpften und zum 15:17 Pausenstand trafen.

Trainer Brocksch schien beim Pausentee die richtigen Worte gefunden zu haben, gemäß dem Motto, es war nicht alles schlecht, einiges gut und es ist Pokal, da ist eh immer alles möglich, also macht euer Spiel, ihr könnt es doch.

Und siehe da, die Mädels konnten es, 21:21 nach vierzig gespielten Minuten und die Partie war wieder offen. Anteil daran hatte auch bereits oben erwähnte Joanne mit zwei gehaltenen 7 Meter Würfen bis zu diesem Zeitpunkt.

Ein hohes Tempo, kaum Wechselmöglichkeiten und ein damit verbundener Verschleiß in den Aktionen der Gastgeberinnen schien die Partie in die Richtung zu lenken,“ wir haben alles versucht, gut gespielt, aber am Ende haben uns die Körner gefehlt, Schade“. Und keiner hätte sich wohl ob der Voraussetzungen so richtig geärgert.

Und doch wollte sich wohl auf Seiten des Gastgebers damit keiner so richtig abgeben, zu den hundert Prozent wurden noch ein paar draufgesetzt und siehe da, der Vorsprung von 25:29, den sich die Neustädterinnen inzwischen erspielt hatten, er schmolz dahin. Die Art und Weise, wie vor allem die Jüngsten im Team dem Spiel ihren Stempel aufdrückten…

Das ein 7 Meter zum möglichen Sieg in der regulären Spielzeit vergeben wurde, geschenkt. Die Mädels hatten jetzt so viel Spaß am Spiel, die Verlängerung sollte es auch noch sein.

Die ist dann auch so schnell erzählt, wie zwei mal fünf Minuten gespielt sind. Neugersdorf wollte den Erfolg jetzt unbedingt und ließ sich auch trotz zweier 2 Minuten Strafen, ausgesprochen durch die souverän agierenden Unparteiischen, nicht von der Siegerstraße abbringen. Dann eben in Unterzahl, wenn´s läuft, dann läufts.

38:35 gewann nach 70 Minuten der Bezirksligist aus Neugersdorf ein spannendes und über weite Strecken hochklassiges, temporeiches Handballspiel. Der Einzug in die nächste Runde ist der eine Erfolg. Die gezeigte Leistung der wohl größere.

Ja, ich weiß, das Glas ist halb voll oder halb leer, würden die Mahner jetzt sagen,

also trainiert schön fleißig

und hoffentlich bis bald

Kaloy

TBSV spielte mit:

J.Halahija,D.Förster(5),L.Schäfer(3),K.Rothenburger(4),J.Hänsel,J.Schellenberger(9),M.Bretschneider(8),M.Choritz(8),A.Lautenbach(6)